Israel: „Wir können das nicht alleine machen“

Ein Mädchen probiert eine Gasmaske in einem Verteilungszentrum in Jerusalem. Laut Medienberichten soll die Nachfrage angesichts der Spannungen mit dem Iran zugenommen haben.

In Israel wächst angesichts eines möglichen Angriffs auf den Iran die Nervosität

Von: Ben Segenreich aus Tel Aviv, 17. August 2012

Nun hat sich Präsident Peres in die Debatte eingemischt und in der Regierung Netanjahu damit für Ärger gesorgt.

Israelische Politiker geben sich jetzt empört darüber, dass das seit einigen Tagen wieder besonders lautstarke Mediengetrommel über einen möglichen Angriff auf den Iran Israels Schwächen bloßlegen könnte. Doch es waren Indiskretionen und Andeutungen von Amtsträgern gewesen, die die nervöse Debatte im Sommerloch überhaupt angeworfen hatten. Meinungsverschiedenheiten über „die schwerste Entscheidung, die Israel je zu treffen hatte“, wie es in Kommentaren heißt, treten auch an der obersten Spitze zutage.

„Es ist uns klar, dass wir das allein nicht machen können“, bremste der 89-jährige Staatspräsident Donnerstagabend in einem Interview die Ambitionen, das iranische Nuklearprogramm militärisch auszuschalten. „Wir können das nur verzögern, und deshalb müssen wir mit Amerika gemeinsam vorgehen, und so schwer die Gefahr auch ist, sind wir diesmal wenigstens nicht allein.“

Falsche Ratschläge

Aus der Kanzlei von Premier Benjamin Netanjahu wurde Peres prompt beschieden, das Staatsoberhaupt habe nicht in die Tagespolitik einzugreifen. Überhaupt habe Peres in seinem politischen Leben oft die falschen Ratschläge erteilt, etwa 1981 vor dem Angriff auf den irakischen Kernreaktor oder in den 90er-Jahren beim Umgang mit den Palästinensern.

Netanjahu und sein Verteidigungsminister Ehud Barak schienen das Volk zuletzt auf einen möglichen Alleingang gegen den Iran noch in diesem Herbst einstimmen zu wollen. „Die Entscheidung, wenn sie nötig sein wird, wird durch die Regierung getroffen werden, so war es immer, und so muss es sein“, versuchte Barak im Parlament dem „Geplapper“ entgegenzuwirken. Es sei nicht wahr, dass die Führung leichtsinnig vorgehe: „Es hat kein Thema in dieser Generation gegeben, weder in Sachen Frieden noch in Sachen Krieg, das in dieser Tiefe und so detailliert durchdiskutiert wurde, immer wieder.“

Nach vorherrschender Meinung halten es Netanjahu und Barak für notwendig, bald zu handeln, weil der Preis viel höher sein würde, wenn der Iran einmal Kernwaffen hätte. Die Armeeführung und die Geheimdienstchefs, die sich nicht öffentlich äußern können, sollen hingegen abraten.

Auch Washington will Netanjahu zurückhalten, zumindest bis zu den US-Wahlen im November: „Israel kann die iranischen Nuklearkapazitäten verzögern, aber nicht zerstören“, sagte kürzlich US-Armeechef Martin Dempsey.

In viele zum Teil routinemäßige Vorgänge wird jetzt ein Zusammenhang mit dem Iran hineingedeutet. So stand seit langem fest, dass der bisherige Zivilschutzminister Matan Vilnai als Botschafter nach Peking geht, aber es fällt auf, dass es mit seinem Nachfolger Avi Dichter nun vielleicht im inneren Kabinett eine knappe Mehrheit für einen Angriff gibt. Vilnai bestätigte, dass interne Pläne bei einem Krieg mit dem Iran von rund 500 Ziviltoten ausgehen.

Quelle: Der Standard

3 Gedanken zu „Israel: „Wir können das nicht alleine machen“

  1. Das Verhalten der USA in Syrien, indem es die Rebellen unterstützt, die bereits jetzt Christen jagen, lässt Israel an gefährliche Planspiele denken. Syrien als Bestandteil der Achse des Bösen, in der auch Iran enthalten ist, verkündet durch Bush, der einen völlig ungerechtfertigten Irakkrieg geführt hat, wird zz. gründlich destabilisiert von USA und insbesondere Arabien, die die REbellensöldner möglicherweise finanzieren. Bush`s Krieg hat die Destabilisierung des Nahen Ostens entscheidend beschleunigt. Er hat damit auch seinen Verbündeten Israel in die Bedrouille gebracht. Europa, allen voran Frankreich, hat gegen Libyen nicht gerade geglänzt, im Gegenteil, Kriegstreiber gespielt.

    Aus der politischen Sicht Israels mag diese Sichtweise eine reale Option sein, dürfte aber bei Ausführung zu einem Flächenbrand führen, in dem es selbst untergehen könnte. Der Nahe Osten ist mittlerweile leider mit Unterstützung des profitgierigen Westens zum Pulverfass geworden und verkommen. Von Tunesien ausgehend siegen die Islamisten ganz im gegenteiligen Sinne der ursprünglichen Aktivisten, die echte Freiheit mit dem arabischen Frühling haben ausrufen wollen. Nun werden nur Diktaturen von diktatorisch agierenden Parteien ersetzt, die den Islam in seiner fundamentalen Form überall auf den Vormarsch bringen. Israel wird sich diesen Angriff gründlichst überlegen. Denn letztlich wird Israel eine Atommacht Iran nicht verhindern können. Das Gleichgewicht des Schreckens, welches ja auch im kalten Krieg hier in Europa Jahrzehntelang gewirkt hat, wird den Nahen Osten möglicherweise ähnlich stabilisieren. Allerdings haben wir es mit religiösen Eiferern zu tun, deren Religion zu strategischer Aggression rät. Die Gefahr, dass eine Atommacht Iran, geführt von religiösen Irren, völlig entgegen den gesunden Menschenverstand handeln könnte, ist gegeben. Die destruktive Denkweise des religiös-islamischen Märtyrertums, welches Kollateralschaden letztlich befürwortet und billigend, ja sogar gezielt in Kauf nimmt, ist menschlich nicht fassbar. Deshalb die Planspiele Israels, die letztendlich jedoch ein Armageddon heraufbeschwören könnten, wenn diese in die Tat umgesetzt werden würden. Die Stabilität all dieser islamischen Länder ist alles andere als gegeben. Zurzeit müsste Israel einen Allfrontenkrieg führen, den es im Gegensatz zu dem von 1967 nicht gewinnen könnte. Die Aufrüstung der islamischen Staaten wiederum durch den Westen kann israel nicht mehr ignorieren. Es dürfte kein militärischer Spaziergang mehr sein. Syrien mag geschwächt sein. Im Libanon und im Gazastreifen sind Hisbollah und Hamas aktiv. Ägypten ist nicht geschwächt. Mursi hat einen Regime-islam-Treuen Militärorberen eingesetzt, der seine Soldaten mit dem Eifer der Religion in den Krieg schicken könnte, insbesondere, wenn es gegen Israel gehen würde, also gegen die verhassten Juden. Da würde die psychologische Kampfkraft dieser indoktrinierten Irregeleiteten massiv erhöht sein.

    Die Zeit arbeitet gegen Israel. Andererseits wissen alle islamischen Staaten, dass Israel, sollte es angegriffen werden mit dem Ziel der „Endlösung“, nicht ohne, also mit ihnen untergehen wird.

    Was dringend reformbedürftig wäre, ist der Islam, ja der Islam, der seinen Judenhass endlich in den Griff bekommen sollte. Israel ist ein ständiges Geschwür in den Augen der Muslime, weil er islamisch gewähntes Land besetzt hält. Das kann der Islam nicht dulden. Das ist die Urmutter des Nahostkonfliktes. Darum wird dieser nicht gelöst werden, weil Reliöser Wahnsinn dieses seit bald 70 Jahren seit Bestehens Israels verhindert.

    Ich persönlich sehe letztlich alle islamischen Staaten gegenüber Israel als Aggressoren an. Wären die Nachbarn friedlich, wäre auch Israel friedlich und würde solche Planspiele, die m. E. militärisch auch aussichtslos wären und sind, erst gar nicht anstellen (müssen im Sinne von Kriegsrethorik?).

    Leider glaube ich zunehmend daran, dass auch ohne Israels Eingreifen das Pulverfass Naher Osten explodieren dürfte, zumindest auf Dauer. Der Islam ist da vielschichtig Schuld. Nicht nur die religiösen Ausgrenzungsregeln, die zu massiver Verfolgung Andersglaubender und -denkender führt, sondern auch die Überbevölkerung, ebefalls hervorgerufen und verursacht durch islamisch-religiöse Regeln und Traditionen hervorgerufen (Frauenunterdrückung, Polygamie, Kinderheirat, Heiratspflicht für alle, Zwangsehe, arrangierte Ehe) in den dortigen Gebieten, die angesichts der Wüstenregionen nicht mehr durch Eigenkraft versorgbar ist. Dieser Überschuss an Menschen, insbesondere an fanatisierten jungen Männdern, macht sich auf den Weg nach Europa, welches zunehmend in diesen Konflikt hineingezogen werden wird, und tragen ihre fanatischen Eroberungsfantasien, vom Islam gesteuert , nach Europa und wollen anderen Völkern ihre eigene Religionsunkultur aufoktroyieren, was sie auch schaffen, weil die Europäer, vergreist wie sie sind, sich selbst hassend, alles gefallen lassen, weil sie meinen, dass andere Kulturen besser seien als ihre eigene. Dabei ist das Gegenteil der Fall.

    Ein Weltkrieg wird immer wahrscheinlicher. Wirtschaftskrisen gehen solchen Ereignissen gern einmal voraus. Anspruchsdenken auf Hartz-IV und Co. wurde künstlich gezüchtet. Verzicht wird nicht mehr möglich sein. Da werden Härten notwendig werden. Diese jungen Männer werden sich das jedoch nicht gefallen lassen und werden kämpfen und Aggressivität an den Tag legen. Zurzeit besänftigen wir die Gemüter mit Geld und Zahlungen. Wenn kein Geld mehr da ist, welches ja erst erwirtschaftet werden muss, um ausgegeben werden zu können, werden kriegsähnliche Handlungen fördern. Das Bundesverfassungsgericht hat bereits den Einsatz der Bwundeswehr m Innern in bestimmten Fällen genehmigt. Ich finde, rechtzeitig. Das gibt mir zu denken. Vor 3 Jahren wäre das noch nicht möglich gewesen.

    Möge Gott uns beistehen. Aber warum sollte er? Wir haben ihn in der Mehrheit an die Seite gedrängt. Jetzt kommt eine Religion, die einen anderen Gott anbetet, einen Dämon, der gern Krieg und Kampf sieht gegen „Ungläubige“ jeglicher Couleur. Christen in Syrien bekommen es wieder einmal zu spüren, in Ägypten sowieso. Mal schauen!

    Ich bete, dass ich Unrecht habe.

  2. Hunde bald verboten?

    Mann wird verhaftet weil er in der Nähe von Moslems mit seinem Hund spazieren geht!
    Der Hund ist übrigens ein Therapie Hund…

    Dass Mus. Taxifahrer in Kanada sich weigern Blindenhunde oder Alkohol zu transportieren konnte man schon vor Jahren lesen…

    • Ja, werter Vorkommentator.
      Der naive, feige und vorauseilende Gehorsam gegenüber der Religion oder der Ideologie oder den Traditionen dieser unseligen Religion Islam treibt weltweit die buntesten Stilblüten. Wäre es nicht so traurig, könnten wir darüber lachen. Aber das Lachen bleibt uns hier im Halse stecken ob so viel Rückgratlosigkeit und Selbsthass.

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