Die Ermordung von Qassem Suleimani

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Tehran – Auf Befehl des US- Präsidenten Donald Trump, ermordeten die Vereinigten Staaten, Generalmajor Qassem Suleimani, bei einem feigen Drohnenangriff Donnerstag Nacht auf dem internationalen Flughafen von Bagdad als er gerade aus dem Libanon eingetroffen war. Es war ein terroristischer Akt der USA gegen Iran, der einer Kriegserklärung gleichkommt.

Eine kurze Erklärung des Pentagon beschrieb ihn als „entscheidende Verteidigungsmaßnahme“ zum Schutz des US-Personals im Ausland. Aber der Terrorakt stellte eine erstaunliche Eskalation zwischen Washington und Tehran dar, und es könnte durchaus den umgekehrten Effekt haben. Iran wird mit ziemlicher Sicherheit in irgendeiner tödlichen Form reagieren, sei es direkt oder indirkt über sein mächtiges Netzwerk von Proxies in der Region. US-Botschaften und Militärstützpunkte und Tausende von amerikanischen Mitarbeitern im Nahen Osten, in Südasien und möglicherweise darüber hinaus  sind ab sofort potenzielle Angriffsziele.

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Skandalfall Alexander Dorin vs. Staatsanwaltschaft Basel-Stadt: Die Zeugen sprechen (Teil 1)

Ein Interview von Ardašir Pârse mit Alexander Dorin:

Ardašir Pârse: Herr Dorin, es ist eine Weile her, seit wir über ihren Fall berichteten. Was hat sich in der Zwischenzeit ergeben?

Alexander Dorin: Es hat sich so einiges getan. So konnte ich z.B. unlängst vor einem Belgrader Gericht über meine politische Verfolgung durch die Basler Staatsanwaltschaft berichten. Am 26.11.2018 war ich als Entlastungszeuge im Fall des ehemaligen französischen Geheimdienstlers Jugoslav Petrusic geladen, der von der nichtstaatlichen serbischen Organisation Fond za Humanitarno Pravo (Humanitarian Law Center) angezeigt wurde, weil er über die Verstrickung dieser von den USA gesteuerten Organisation in manipulierte Kriegsverbrechen berichtete, die man den Serben unterstellte – ich spreche von klassischen False Flagg Operationen. Weiterlesen

Aufstieg und Niedergang der Seldschuken (1)

 

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Seldschukenreich Bildquelle: wikipedia

Während Apulien und Sizilien von normannischen Lanzen unterworfen wurden, überzog ein Schwarm nördlicher Nomaden die Königreiche Persiens; ihre Fürsten des Stammes der Seldschuken سلجوقيان errichteten ein solides Reich, das die iranische Hochebene mit Blut und Feuer überzog, von Samarkand bis zu den Grenzen Griechenlands und Ägyptens.

Die Seldschuken mit dem Eifer neuer Konvertiten, belebten den Islam, ebenso wie die Nordmänner die Christenheit in Europa wiederbelebten und als Europa unter dem Kommando von Normannen-Führern unter dem Antrieb der Kreuzzüge den Osten angriff, war es die leichte Kavallerie der Seldschuken, die auf schwere Kavallerie der Kreuzritter traf. Weiterlesen

Die Tragödie von Kerbala

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Imam Hosayn Moschee in Kerbala / Irak Bildquelle: wikipedia.de

Aufstieg und Niedergang Hasans

Nach dem Tod von Ali, wurde Hasan, sein ältester Sohn mit Fatima, zum Kalifen gewählt. Muavia war bereit, gegen Kufa zu marschieren, wo sich eine Armee von etwa 40.000 Mann stark sammelte, um die Ansprüche des Hauses von Ali zu unterstützen. Aber Hasan war ein unwürdiger Sohn seines Vaters, er war mehr mit den Freuden des Harems beschäftigt, als mit den Mühen der Verwaltung oder den Gefahren des Krieges. Er schickte eine Vorhut von 12.000 Mann nach vorne und hielt den Hauptkörper in Madain zurück, wo er selbst in den Gärten blieb und Angst hatte, sein Glück auf dem Schlachtfeld zu versuchen. Auf einen falschen Bericht hin, dass die Vorhut in Stücke zerschnitten worden war, plünderten die wankelmütigen Kufaner das Lager des Kalifen und versuchten seine Person zu ergreifen. Weiterlesen

Die russische Expansion in Persien (3)

Gulistan-Treaty

Persien vor und nach dem Vertrag von Golestan

Teil 2

Fath Ali Shah’s Geiz

Geiz war die herrschende Eigenschaft von Fath Ali Shah Qajar, und wie der letzte der

Fath Ali Shah

Fath Ali Shah Qajar

Kalifen zog er es vor, Juwelen und Gold zu horten, anstatt Geld für die nationale Verteidigung auszugeben. Aus diesem Grund waren die Schritte zum Aufbau einer neuen Armee unzureichend. Außerdem weigerten sich seine Söhne, unter Abbas Mirza zu dienen. Das Arsenal in Tabriz war mager, das Geld, das vorgesehen war, wurde veruntreut, und sogar die Kanonenkugeln, paßten nicht in die Kanonenmündungen. Ein Versuch wurde gemacht, um Blei lokal zu kaufen, aber man hatte sehr wenig erhalten. Mittlerweile kam der Winter, und wegen der Weigerung des Shahs, den Soldaten Lohn zu zahlen, wurden die Waffen niedergelegt. General Yermeloff machte prompt Gebrauch von Verstärkungen der Truppen, die ihn erreichten, und nachdem die Astrachan-Division die Shah-Truppen aus Derbent vertrieben hatte, überquerte eine andere Division den Fluss Aras und bedrohte Tabriz, die der Gnade eines entschlossenen Feindes ausgeliefert war. Tabriz wurde jedoch verschont, und der russische General zog sich zurück, ohne etwas von Bedeutung bewirkt zu haben. Weiterlesen

Die russische Expansion in Persien (2)

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Bildquelle: wikipedia

Teil 1

Aufstände in Persien nach den Niederlagen gegen Russland

Fath Ali Shah, war jedenfalls unter anderem wegen der Niederlagen, die er gegen Russland erlitten hatte, mit Aufständen in verschiedenen Teilen des Reiches, sowie mit Angriffen von Aussen konfrontiert. Die Führer von Khorasan, die immer die Oberhoheit der Qajars nicht anerkannt hatten, erhoben sich gegen seinen Sohn Mohammad Vali Mirza. Sie gelangten in den Besitz von Mashad, begannen aber zu streiten und zerschlugen sich selbst. In Folge dieser Rebellion wurde Ishak Khan, der mächtige Karai-Chef, vom General-Gouverneur gehängt. Weiterlesen

Die russische Expansion in Persien (1)

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Orient trifft Okzident: Persische Abgesandte bitten 1807 Napoleon um Hilfe, der ihnen aber nur leere Versprechungen gibt. (Bild: akg)

Einleitung

In der zweiteiligen Artikelreihe über Nadir Shah Afshar, dessen Weg ihn bis nach Dehi führte und Persien beinahe seinen alten Glanz seines Territoriums zurückgegeben hatte, haben wir die früheren Phasen jener Beziehungen zwischen Russland und Persien verfolgt, die nun für die letzteren sich negativ entwickelten. Der Tod von Katharina der Grossen und die Nachfolge des Zaren Paulus, hatte den Kampf um Georgien für eine Weile aufgeschoben, aber zu gegebener Zeit wurde er wiederbelebt. Weiterlesen

Timur تیمور – Sturm über Westasien (5)

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Der Mörder der Völker, die Geißel Allahs, der Antichrist, hervorgegangen aus einer unreinen Rasse aus den Steppenregionen jenseits der Berge Asiens gelegen, die keinen Wein trinkt und ihre Gerichte nicht salzt.

Teil 4

Clavijo beschreibt die wunderschönen Gärten mit ihren gefliesten Palästen, wo Bankette gegeben wurden. Der Botschafter, der eingeladen wurde, bewunderte die herrlichen Zelte, von denen eines so groß und hoch war, „dass es aus der Ferne wie ein Schloss aussah, und es war eine sehr wundervolle Sache zu sehen, und besaß mehr Schönheit als es möglich ist zu beschreiben „

Er bezieht sich auch auf ein Fest, bei dem die Ehe eines der Fürsten seines Blutes gefeiert wurde und bei dem die ganze Nacht hindurch getrunken wurde. Es ist interessant zu bemerken, dass Sharaf-u-Din die Anwesenheit der Botschafter erwähnt; er schreibt berührend, „auch die kleinsten Fische haben ihren Platz im Meer“ Der Kastilier gibt Tamerlans Gerechtigkeitsinn wieder und beobachtete, dass „wenn ein wichtiger Mann getötet wird, er gehängt wird, aber ein unbedeutender Mann wird enthauptet.“ Er besuchte auch Pir Mohammad, Sohn von Jahangir, der zum Nachfolger seines Großvaters ernannt wurde. Er beschreibt ihn als sehr wohlhabend gekleidet in „blauem Satin, bestickt mit goldenen Rädern, einige auf dem Rücken, und andere auf der Brust und den Ärmeln,“ Weiterlesen

Timur تیمور – Sturm über Westasien (4)

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Der Mörder der Völker, die Geißel Allahs, der Antichrist, hervorgegangen aus einer unreinen Rasse aus den Steppenregionen jenseits der Berge Asiens gelegen, die keinen Wein trinkt und ihre Gerichte nicht salzt.

Teil 3

Tamerlans Sieg über Bayazid I

Tamerlans letzter Feldzug 1402 n. Chr. war vielleicht sein größter. In Zentralasien, in Persien und in Indien hatte er keinen von einem kriegerischen Monarchen beherrschten Staat erlebt, und mit seiner großen Anzahl an Soldaten, vollkommener Disziplin und großer Erfahrung, war sein Sieg eine Selbstverständlichkeit geworden. Die Osmalis, denen er jetzt begegnen sollte, stammten von einem türkischen Stamm ab, der aus der Nachbarschaft von Merv vor den Horden von Chengiz Khan geflohen war, und nur eine längst vergangene Geschichte hatte, die eine mächtige Dynastie gegründet hatte. Die frühen Siege dieses kriegerischen Volkes liegen außerhalb des Umfangs dieser Artikelreihe. Weiterlesen

Timur تیمور – Sturm über Westasien (3)

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Der Mörder der Völker, die Geißel Allahs, der Antichrist, hervorgegangen aus einer unreinen Rasse aus den Steppenregionen jenseits der Berge Asiens gelegen, die keinen Wein trinkt und ihre Gerichte nicht salzt.

Teil 2

Tamerlan und Toktamish

Toktamish war der Kopf der östlichen oder sog. weißen Horde, er war ein bedeutender Eroberer auf Russlands Bühne, Moskau wurde von ihm im Jahre 1382 n.Chr. eingenommen. Die Souveränität der westlichen oder goldenen Horde ging auch in seinen familiären Besitz über und damit wurden die beiden älteren Zweige der Familie der mohammedanischen Dynastien (Julji) vereint. Weiterlesen

Timur تیمور – Sturm über Westasien (2)

Ein Bild Timurs aus einer Kopie des kurz nach seinem Tod im Umfeld fertiggestellten Zafarnāma

Ein Bild Timurs aus einer Kopie des kurz nach seinem Tod im Umfeld fertiggestellten Zafarnāma

Der Mörder der Völker, die Geißel Allahs, der Antichrist, hervorgegangen aus einer unreinen Rasse aus den Steppenregionen jenseits der Berge Asiens gelegen, die keinen Wein trinkt und ihre Gerichte nicht salzt

Teil 1

Tamerlan und Khoja Ilias

Nach ihren Operationen in Sistan gingen die beiden Gefährten bewaffnet nach Kunduz im heutigen Afghanistan und im Jahre 1363 n.Chr. gewannen sie eine Schlacht gegen die Kräfte des Jatah durch einen Hinterhalt gegen den Feind und entzündeten eine riesige Anzahl von Bränden, die sie in Panik versetzten. Nach dem Kampf gewann Tamerlan die Stadt Kesh, deren Bewohner des Distrikts, zu Tausenden zu seinen Standorten strömten. Zu diesem Zeitpunkt starb Tughluk Timur, und Khoja Ilias war auf dem Heimweg, um den Thron zu besteigen und wurde von den beiden Emiren angegriffen, die nach einem harten Kampf einen Sieg errungen hatten und Samarkand einnahmen. Aber im folgenden Jahr 1365 n. Chr., besiegte Khoja Ilias die beiden Verbündeten und belagerte Samarkand, wo er aber gezwungen war, sich wegen der schweren Verluste zurückzuziehen. Weiterlesen

Timur تیمور – Sturm über Westasien (1)

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Tamerlan

Der Mörder der Völker, die Geißel Allahs, der Antichrist, hervorgegangen aus einer unreinen Rasse aus den Steppenregionen jenseits der Berge Asiens gelegen, die keinen Wein trinkt und ihre Gerichte nicht salzt.

Einleitung

Timur oder besser bekannt in Europa als Tamerlan schuf eines der größten, aber auch kurzlebigsten Reiche, die jemals in Zentralasien existierten. Er war ein skrupelloser Eroberer, der die Bevölkerung in den unterworfenen Gebieten und Städten zu Hunderttausenden ermorden ließ, unter anderem im Sultanat von Delhi, im Königreich Georgien in Persien und andersowo und Aufstände schlug er gnadenlos nieder. Wo immer er erschien trennte er das Licht vom Schatten. So wurden bei der Eroberung von Isfahan 1387 n. Chr. in Persien laut Hafiz-i Abru 28 Schädeltürme auf einer Stadtseite gezählt, so dass man von einer Zahl von 70.000 Toten ausgehen kann. In der Stadt Isfizar ließ er 2.000 Menschen lebendig einmauern. Er war der größte türkisch-mongolische Schlächter der Geschichte mit mehreren Millionen Opfern, er strangulierte unter anderem 100.000 Hindus in Delhi im Jahr 1398 n. Chr., die Ermordung von 90.000 Arabern in Bagdad im Jahr 1401 n. Chr. und die gewaltigen Schlachten zwischen Hunderttausenden Türken und Mongolen und anderen, kennzeichnen seine Herrschaft und eines der dunkelsten Zeitalter in der Geschichte der Menschheit auf dem eurasischen Kontinent. Weiterlesen

SAVAK سازمان اطلاعات و امنیت کشور – Irans Geheimdienst unter dem Shah (6)

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5. Teil

Der weite Weg zur Wahrheit

Der Shah hatte nie die volle Wahrheit erfahren. Was er David Frost in dem Interview im 2. Teil dieser Artikelreihe über einen Polizeioffizier sagte, „[…] der so wütend wird, wegen des Verhaltens des Kerls der inhaftiert wurde, dass er den Kopf verliert und den Kerl schlägt oder einen Stuhl auf seinem Kopf zertrümmert“ war nicht etwas, das er nur aus amerikanischen Filmen kannte; er wusste, dass das Teil einer Realität in seinem eigenen Land war. Wie auch immer, der SAVAK und Folter gehören in eine andere Kategorie. Folter impliziert die absichtliche, geheime Zufügung von Schmerzen oder psychologischer Repression um Informationen zu erhalten, wogegen Brutalität der Polizei eher eine spontane Reaktion der Wut oder des Missbrauches von Macht darstellt und mit Folter im eigentlichen Sinn nichts zu tun hat. In jedem Fall beeinflusst die vorherrschende Sicherheitskultur das Ausmaß der Wut, abhängig von den Werten und der Moral, die die Kultur enthält und ausdrückt. Es kann sein, dass SAVAKs Krieg gegen radikale Linke oder extremistische muslimische Revolutionäre zu einem persönlichen Krieg mutierte und sie zum Foltern nach dem Kubark Handbuch der CIA und zum Töten verleitete.

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SAVAK سازمان اطلاعات و امنیت کشور – Irans Geheimdienst unter dem Shah (5)

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4. Teil

Die Bedrohung

Fadaiyan Khalq

Fadaiyan Khalq

In den späten 1960iger und 1970iger Jahren waren die meist aktiven und repräsentativen Vertreter des bewaffneten Kampfes innerhalb iranischer Grenzen die Mojahedin Khalq und die Fadaiyan Khalq, zwei revolutionäre Organisationen, die signifikant SAVAKS strategische und taktische Evolution beeinflussten. Die Mojahedin waren besonders effektiv, wegen ihrer Anstrengungen eine theoretische Verbindung zwischen dem Marxismus und dem Islam herzustellen. Beide Organisationen waren Verfechter des bewaffneten Kampfes, geheimer Aktionen und des Terrorismus. Die Theorie des Guerillakampfes der Fadaiyan Khalq basierte auf zwei grundlegende Dinge: „Die Notwendigkeit des bewaffneten Kampfes inklusive der Ablehnung der Theorie des Überlebens und der bewaffnete Kampf als Strategie und Taktik.“ schrieben Amir Parviz Puyan und Masoud Ahmadzadeh. Diese beiden Führer argumentierten, dass die Linke durch die Fehler der Tudeh Partei und der wachsenden Kraft des Regimes dezimiert worden sei und deshalb nicht länger in den Genuss der Anerkennung der Massen kam. Deshalb habe es keine Möglichkeit mehr gegeben, eine Massenbewegung mit gewöhnlichen Mitteln zu organisieren. Nur durch das Schaffen von Opfern könne die Linke die Anerkennung erzielen, die sie brauche um den Respekt der Massen zu gewinnen. Sie glaubten, dass es notwendig war den Massen zu zeigen, dass das Regime des Shahs verwundbar war. Um das zu erzielen mussten die Revolutionäre lernen, sich zwischen den Massen wie ein Fisch im Wasser zu bewegen. So würde der bewaffnete Kampf das Regime des Shahs zu energischen und gewaltvollen Reaktionen gegen Teile der Bevölkerung provozieren um den Terroristen zu entgegnen. So würde das Regime des Shahs auch zum besten Promotor der revolutionären Sache werden und das würde für die Linke das erzielen, wozu die Linke durch ihre Inhalte selbst nicht in der Lage war.

Dementsprechend raubten die Fadaiyan Khalq Banken aus, attackierten die Polizei und Polizeistationen und verübten Attentate auf Sicherheitsbeamte. Aber das maoistische Gleichnis des Fisches im Wasser wurde nie verwirklicht. In Siahkal, einer gebirgigen Gegend am Kaspischen Meer in der Provinz Mazandaran, in der sie verschiedene Gendarmerie Außenposten angriffen, wurden sie enttarnt und mit Hilfe der einheimischen Bevölkerung überwältigt. Sie argumentierten später, dass der Gedanke der hinter ihren Untaten stand, nie der war, militärisch zu gewinnen sondern die Verwundbarkeit des Regimes des Shahs aufzuzeigen. In Wahrheit aber hatten sie weniger bewiesen, dass der iranische Staat verwundbar war, sondern sie hatten eher den Wert des Opfers als Prestigeprinzip bewiesen. Ihre Niederlage bei Siahkal gegen die Sicherheitsbeamten des iranischen Staates, machte aus ihnen romantische Helden in Teilen der Jugend in Iran und Außerhalb. Dennoch hat bis 1976 die Fadaiyan Khalq Organisation in Iran praktisch aufgehört zu existieren.

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SAVAK سازمان اطلاعات و امنیت کشور – Irans Geheimdienst unter dem Shah (4)

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3. Teil

Die studentischen Führer – Kurosh Lashai

Kourosh Lashai, Headstone of Kourosh Lashai (1938 - 2002), memorial, ...

Kourosh Lashai, Headstone of Kourosh Lashai (1938 – 2002), memorial, …

Kurosh Lashai stammte aus einer Familie, die für die Regierung unter dem Shah arbeitete und er hatte keine besondere Abneigung gegen das Shahregime. Sein Vater war Innenminister gewesen und in den 1940iger und frühen 1950iger Jahren hatte sein Vater Gouverneursposten in mittelgroßen Verwaltungsdistrikten inne. Während Lashais Zeit im Gymnasium war er sowohl für Mossadeq als auch für den Shah und nach dem Fall Mossadeqs war er nur noch für Mossadeq gewesen. Als er Ende 1950 in Deutschland Medizin studierte, driftete er politisch nach links ab und begeisterte sich in den frühen 1960iger Jahren für Parviz Nikkhah. Als Nikkhah die neue revolutionäre Organisation der Tudeh Partei auf der Basis maoistischer Ideologie gründete, trat er der Organisation bei. Er wurde zu einer der Führer der Bewegung und erhielt bei verschiedenen Gelegenheiten ideologische und praktische Ausbildung in China, ging in den Iran um die Kurden für sich zu gewinnen und ging zurück nach Europa und wieder in den Iran, wo er im Herbst 1972 enttarnt und verhaftet wurde.

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SAVAK سازمان اطلاعات و امنیت کشور – Irans Geheimdienst unter dem Shah (3)

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2. Teil

Der weltpolitische Rahmen der 1960iger Jahre

Der SAVAK wurde etabliert, als die kommunistische Tudeh Partei als politische Kraft verschwand. Gegen Ende der 1950iger Jahre erreichte die kommunistische Bewegung in Iran ihren Tiefpunkt. Die 1960iger Jahre entfachten die Hoffnung der Linken, als ein Zusammenschluss mit den Nationalisten für eine Zeitlang erzielt wurde. Kennedys Präsidentschaft in den USA weckte Mossadeqs alte Gefolgschaft, während Fidel Castros Sieg in Cuba, von Che Guevara romantisiert, die iranische Jugend inspirierte. Das Ergebnis war eine zweite Nationale Front, aber sie verlor mehr und mehr an Kraft. 1962, in der Schweinebucht, Kennedys Konfrontation mit Khrushchev in Wien und die kubanische Krise, sie hatten den Enthusiasmus der US-Administration auf eine sog. neue Demokratie gedämpft. Die Weiße Revolution des Shahs im Jahr 1963 und Khomeinis Fähigkeit, effektiv Krieg in die Straßen Irans zu bringen, brachte die zweite Nationale Front als aktive politische Kraft in Iran fast an ihr Ende – aber nicht im Ausland.

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SAVAK سازمان اطلاعات و امنیت کشور – Irans Geheimdienst unter dem Shah (2)

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1. Teil

Das Kubark Handbuch

Das Kubark Handbuch, ein aus dem Jahr 1953 stammendes CIA-Handbuch über Verhörmethoden, dokumentiert eine Fülle von Foltermethoden und anderer Repressalien die einen Gefangenen zum Sprechen bewegen. Mark Bowden schrieb im Jahr 2003 im Atlantic Monthly über dieses Handbuch, “es bleibt das umfassendste und detaillierteste Werk in Wort und Schrift über Verhörmethoden, es zwingt zur offiziellen Zurückhaltung diese Dinge zu erörtern oder sie niederzuschreiben, denn solche Dinge sind zweierlei: politisch peinlich und geheim.“

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SAVAK سازمان اطلاعات و امنیت کشور – Irans Geheimdienst unter dem Shah (1)

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Einleitung

Die Idee einen Geheimdienst in Iran zu etablieren entstand in Gesprächen mit den USA, Israel und Großbritannien, ein Jahr nach dem Fall Mossadeqs. Bereits unter Mossadeq wurde eine politische Polizei ins Leben gerufen. Es dauerte jedoch noch Jahre bis die Idee eines echten Nachrichtendienstes umgesetzt und schließlich Gesetz wurde. Ursprünglich waren die Amerikaner, die in Iran stationiert waren nicht in diese Pläne involviert. Erst später wurde Oberst Giroux von den USA zugeteilt, beim Aufbau einer solchen Organisation behilflich zu sein.

Amerikanische und britische Geheimdienstoperationen waren in inländische- und ausländische eingeteilt – das FBI und die CIA in den USA und das MI5 und MI6 in Großbritannien. Die neue iranische Organisation sollte sich ursprünglich dem türkischen Modell bedienen, in dem beide Funktionen in einer Institution umfassend zusammenliefen. Im ursprünglichen Konzept der vorgeschlagenen Organisation, war nur das Sammeln, Austauschen und Sichten von Informationen vorgesehen, die als wichtig für die nationale und internationale Sicherheit erachtet wurden um sie sich für militärische und zivile Institutionen zur Umsetzung anzueignen.

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Bernard Lewis und “The Middle East” (1)

Die Artikelreihe ist auch in Spanisch zu lesen

Bernard Lewis, Emeritus der Princeton University, ist zweifelsohne ein Experte für die Ethnien Irans, der Türkei, Zentralasiens und der arabischen Staaten. Er ist der Erfinder des geopolitischen Begriffes des sog. „Middle East“, das deckungsgleich mit dem ursprünglichen Gebiet des ehemaligen Osmanischen Reiches ist. Heute versteht man darunter gewöhnlich Südwestasien und Nordostafrika von Libyen bis Afghanistan, oft von Marokko bis Pakistan (Websters Third New International Dictionary of the English Language, Unabridged, 1993, p. 1430). Bernard Lewis, ein turkophiler Historiker und Publizist mit Schwerpunkt Orientalistik war zuletzt Politikberater von George W. Bush. Und weil Bernard Lewis tatsächlich ein Experte auf diesem Gebiet ist, liegt genau hierin auch die Tragödie, denn er nutzt sein Wissen als Motor der Zerstörung und Vernichtung. Nur wenige kennen Bernard Lewis überhaupt und nur wenige haben jemals von einem Bernard-Lewis-Plan gehört. Aber was wie eine Verschwörungstheorie oder ein Politkrimi klingt, weil man glaubt zivilisierte Menschen, die sich zu Menschenrechten und zur Souveränität von Staaten bekennen, tun doch anderen Nationen so etwas nicht an, wird in dieser mehrteiligen Artikelreihe eines Besseren belehrt werden:

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