Die Akte Katar – Hintergründe und Hintermänner des radikalen Islam (1)

Diese Artikelreihe wurde ins Spanische übersetzt

Doha الدوحة – Das kleine, gasreiche Emirat hat Millionen von Dollar durch obskure Finanzierungs-Netzwerke in die harte Linie der syrischen Rebellen und extremistischen Salafisten weltweit gepumpt, und damit eine Außenpolitik betrieben, die weit über seine Wichtigkeit hinausgeht. Nach Jahren der Duldung – auch unter Ausnutzung der Verbindungen seines Verbündeten der USA – Aber Washington wird letztlich zurückschlagen.

Von glitzernden Einkaufszentren in der Nähe des Stadtzentrums von Doha und Abu Dhabi aus haben einflussreiche Geschäftsleute aus der Oberschicht ihre syrischen Rebellen-Brigaden laufen. Einzelne dieser Hintermänner haben bis zu 13.000 Männer unter ihrer Kontrolle, in der Nähe der östlichen Stadt Deir Ezzor. Sie sind Teil der sog. Freien Syrischen Armee (FSA), die diesen Verbrechern treu ergeben sind, um Präsident Bashar Al Assad zu stürzen und um im Nahen Osten ein radikalislamisches Kalifat, den islamischen Staat, den IS, ISIS oder ISIL zu verwirklichen.

Aber die Geldspritzen von solventen Geschäftsleuten waren ad hoc: Dutzende von anderen Brigaden erhielten so erste Anschubfinanzierung, schließlich ging die Finanzierung unter Katars Außenminister Khalid bin Mohammed Al Attiyah für bestimmte radikalislamische Gruppen an der Front weiter. Als das Geld der FSA 2013 ausging, fand man noch weitere Sponsoren. Geld spielt eine große Rolle in der Terrororganisation der Freien syrischen Armee und an dieser Front hatte man keines mehr.

Diese Geschäftsleute sind aber nur Randfiguren in einem großen islamistischen Netzwerk voller Proxies in Katar und dieses Netzwerk ist nicht nur von Katar selbst, sondern auch von ehemaligen syrischen Generälen, den Taliban, somalischen Islamisten und sudanesischen Rebellen überspannt, die allesamt mit der Muslimbruderschaft sympathisieren. Weiterlesen

Nicht Iran, sondern Katar und die Türkei sind die Schurkenstaaten von heute

 

Hamas  Ismail Haniyeh und Recep Tayyip Erdogan, Jan. 1, 2012. Foto AP

Hamas Ismail Haniyeh und Recep Tayyip Erdogan, Jan. 1, 2012. Foto AP

ein Kommentar von Ardašir Pârse

Teheran – Zweifelsohne, ist der iranische Präsident Hassan Rohani ein Mann des Systems, dennoch kann er nach einem Jahr Amtszeit durchaus auf außenpolitische Erfolge zurückblicken. Iran kehrte mit Rohani auf die internationale Bühne der Weltpolitik zurück. Die Wiederbelebung der Wirtschaft und die Aufhebung der Sanktionen waren von Anfang an sein Ziel. Es ist ihm gelungen zahlreiche Zugeständnisse der USA zu erhalten, ohne bisher das Atomprogramm des Iran nachhaltig zu schädigen. Das Ergebnis bei den Atomverhandlungen wird über das politische Schicksal Rohanis entscheiden. Seine Wahlversprechen wird er nur einhalten können, wenn es ihm am Ende gelingt, ein für Iran vorteilhaftes Abkommen zu erzielen. Sicher, kommt ihm die geopolitische Lage im Nahen Osten entgegen, der Krieg der ISIS in Syrien und Irak und jetzt der Gazakrieg, der Westen zählt heute auf die Mitarbeit Irans zur Lösung der regionalen Konflikte und des Problems der radikalen Ausdehnung des extremistischen sunnitischen Islam. Im Gaza-Krieg hält Irans Proxy, die Hisbollah, still und die Hamas erhält keine materielle Unterstützung aus Iran gegen Israel. Lediglich Lippenbekenntnisse auf Twitter sind von Ayatollah Ali Khamenei, Irans obersten Führer, zu vernehmen – nichts als leere Worte und die alten Parolen aus den Zeiten von Ayatollah Khomeini, um seiner Linie wenigstens verbal treu zu bleiben. Katar und die Türkei, die US-Verbündeten, bieten jedoch materielle Unterstützung für die Hamas, die die Vereinigten Staaten als eine ausländische terroristische Vereinigung aufgeführt haben. Diese Unterstützung umfasst finanzielle Mittel, diplomatische Mittel, aber auch Medien und sogar die Bereitstellung von Waffen, die gezielt gegen israelische Zivilisten von Orten abgefeuert werden, an denen palästinensische Zivilisten festgehalten werden, die als menschliche Schutzschilde eingesetzt werden. Dieser Support beider Länder beinhaltet auch das Beherbergen von Kriegsverbrechern, vor allem Führer der Hamas, die ihre Anhänger vom sicheren Doha aus lenken. Ohne die Unterstützung aus Katar und der Türkei, hätte weder die Hamas noch die ISIS ihre blutigen Kriege führen können, die so viel menschliches Leid verursacht haben. Nicht Iran, sondern Katar und die Türkei sind heute die wahren Feinde Israels. Weiterlesen