Der islamische Staat: Im Geiste Dschingis Khans

Foto: Reuters Vertriebene der Minderheit der Yeziden, auf der Flucht vor der Gewalt der Terroristen des Islamischen  Staates in Sinjar, in Richtung der syrischen Grenze am 11. August 2014

Foto: Reuters
Vertriebene der Minderheit der Yeziden, auf der Flucht vor der Gewalt der Terroristen des Islamischen Staates in Sinjar, in Richtung der syrischen Grenze am 11. August 2014

ein Kommentar von Ardašir Pârse

Beirut„Der Mörder der Völker, die Geißel Allahs, der Antichrist, angekündigt durch eine Prophezeiung aus den Steppenregionen jenseits der Berge Asiens gelegen, hervorgegangen aus einer unreinen Rasse die keinen Wein trinkt und ihre Gerichte nicht salzt,“ das waren die Bezeichnungen der Chronisten jener Zeit, Anfang des 13. Jahrhunderts, die sie sich für Dschingis Khan erdachten. Arabische Medien haben die Kämpfer der IS vergangene Woche, von denen viele aus der EU stammen, alleine 700 Mann dieser Terrorbande sind französische Staatsbürger, mit den unzivilisierten turk-mongolischen Horden Dschingis Khans und Hülegü Khans, die den Nahen Osten im 13. Jahrhundert überrannten und mit Blut und Feuer überzogen hatten, verglichen. Weite Gebiete des Islamischen Staates sind mittlerweile menschenleer, Menschen brutal ermordet, Zivilisten, Frauen und Kinder bestialisch zu Tode gefoltert, vergewaltigt und vertrieben. Beim diesjährigen Interview mit Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah, am Jahrestag des Endes des Zweiten Libanonkrieges, konzentrierte er sich besorgniserregend auf die neue Gefahr im Nahen Osten: Ausbau und Reichweite des islamischen Staates IS, vormals ISIS. Im Vergleich zu dieser extremen sunnitischen Fraktion, die westliche und arabische Staaten hochgerüstet haben und damit erst die Möglichkeit geschaffen haben, rund 15.000 Terroristen einen Völkermord begehen zu lassen, erscheint die schiitische Hisbollah im Libanon hingegen, wie der Orden der barmherzigen Schwestern.

Weiterlesen